Große Bartfledermaus - Foto: NABU/Dietmar Nill
Große Bartfledermaus - Foto: NABU/Dietmar Nill

Fledermäuse

Die Schönen der Nacht

Auf der Jagd nach Insekten sausen Fledermäuse lautlos durch die Nacht. Mit der Ultraschall-Echoortung orientieren sie sich und finden passende Beute – dabei „sehen“ sie mit ihren Ohren. Wenn in der kalten Jahreszeit keine Insekten unterwegs sind, verstecken sich Fledermäuse in ihrem Winterquartier und halten bis zu sechs Monate Winterschlaf. In Deutschland leben 25 Fledermausarten, 22 von ihnen kommen auch in Sachsen-Anhalt vor. 15 Arten in Magdeburg nutzen Häuser und andere Bauwerke als Unterschlupf oder Quartier für die Aufzucht ihrer Jungen. Viele Fledermäuse in Sachsen-Anhalt sind stark gefährdet; es ist daher besonders wichtig, ihre Lebensräume zu schützen!

Diese Große Mausohren nutzen einen Dachboden als Quartier zur Aufzucht ihrer Jungen. - Foto: NABU/Karl Kugelschafter
Diese Große Mausohren nutzen einen Dachboden als Quartier zur Aufzucht ihrer Jungen. - Foto: NABU/Karl Kugelschafter
Diese Breitflügelfledermaus fliegt aus ihrem Quartier im Mauerwerk. - Foto: NABU/Eberhard Menz
Diese Breitflügelfledermaus fliegt aus ihrem Quartier im Mauerwerk. - Foto: NABU/Eberhard Menz
Graue Langohren bewohnen gerne passende Spalten an Gebäuden. - Foto: NABU/Dietmar Nill
Graue Langohren bewohnen gerne passende Spalten an Gebäuden. - Foto: NABU/Dietmar Nill

Fledermäuse in Magdeburg und ihre Quartiere

Art Sommer­quartiere Winter­quartiere
Bechstein­fledermaus Baumhöhlen Keller, Höhlen
Braunes Langohr Dachböden, Mauerspalten, Baumhöhlen Keller, Höhlen
Breitflügel­fledermaus Mauerspalten, Baumhöhlen Höhlen, Mauerspalten, Baumhöhlen
Fransen­fledermaus Baumhöhlen Keller, Höhlen
Graues Langohr Dachböden Keller
Großer Abendsegler Baumhöhlen, Mauerspalten Mauerspalten, Baumhöhlen
Große Bart­fledermaus Dachböden, Baumhöhlen Höhlen
Großes Mausohr Dachböden Keller, Höhlen
Kleine Bart­fledermaus Mauerspalten, Baumhöhlen, Dachböden Höhlen
Mops­fledermaus Mauerspalten, Baumhöhlen Höhlen
Mücken­fledermaus Mauerspalten, Baumhöhlen Höhlen
Rauhaut­fledermaus Baumhöhlen, Mauerspalten -
Wasser­fledermaus Baumhöhlen Höhlen, Keller
Zweifarb­fledermaus Mauerspalten, Baumhöhlen Keller
Zwerg­fledermaus Baumhöhlen, Mauerspalten Keller

An Gebäuden wurden in Magdeburg hauptsächlich Breitflügel-, Mücken- und Zwergfledermäuse nachgewiesen. Laut Winterquartierkontrollen der letzten Jahre sind in Kellern überwiegend Fransen- und Wasserfledermäuse anzutreffen.

Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii

Bechsteinfledermäuse sind wendige Flugkünstler, die im Blätterdach zwischen Bäumen und Büschen geschickt unterwegs sind. Im Gegensatz zu den meisten anderen Fledermausarten können sie Insekten von Blättern und dem Boden absammeln.

Bechsteinfledermaus - Foto: Eckhard Grimmberger
Bechsteinfledermaus - Foto: Eckhard Grimmberger

Aussehen: Bechsteinfledermäuse haben große Ohren und ein langes, graubraunes Fell. Ihre Nase ist rosa-braun, die kleinen Augen sind schwarz. Mit einer Flügelspannweite von 20 bis 35 Zentimetern sowie einem Gewicht zwischen 7 und 12 Gramm zählen sie zu den mittelgroßen heimischen Fledermäusen.

Lebensraum: Als echte Waldfledermäuse fühlen sich Bechsteinfledermäuse vor allem in strukturreichen Laubmischwäldern wohl. Gelegentlich sind sie auch in Parks und auf Streuobstwiesen anzutreffen. Ihr Verbreitungsgebiet reicht in Mitteleuropa vom Kaukasus bis in die Pyrenäen. Bechsteinfledermäuse sind sehr standorttreu und legen nur kurze Wanderungstrecken zurück.

Gefährdungsstatus:
Sachsen-Anhalt - stark gefährdet
deutschlandweit - stark gefährdet

Braunes Langohr Plecotus auritus

Wie der Name schon sagt haben Braune Langohren besonders große Ohren – sie sind fast so lang wie ihr Körper und können auch die leisesten Echogeräusche wahrnehmen. Insekten fangen die Tiere nicht nur im Flug, sondern sammeln sie auch von Blättern oder Ästen ab.

Braunes Langohr - Foto: Eckhard Grimmberger
Braunes Langohr - Foto: Eckhard Grimmberger

Aussehen: Braune Langohren haben ein langes, lockeres, graubraunes Fell, das auf der Unterseite etwas heller erscheint. Die großen Ohren sind quergestreift und werden im Flug aufgestellt. Mit einer Flügelspannweite von 24 bis 29 Zentimetern sowie einem Gewicht zwischen 5 und 11 Gramm zählen sie zu den mittelgroßen heimischen Fledermäusen.

Lebensraum: Braune Langohren jagen in Laub- und Mischwäldern mit ausreichend Unterholz. Sie fühlen sich aber auch in Gärten, Parks oder auf Friedhöfen wohl und dringen tief in menschliche Siedlungsgebiete vor. Bei der Jagd können sie Ultraschallrufe wahlweise aus Mund oder Nase aussenden. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst große Teile Eurasiens.

Gefährdungsstatus:
Sachsen-Anhalt - stark gefährdet
deutschlandweit - gefährdet

Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus

Breitflügelfledermäuse sind typische Hausfledermäuse: Sie bewohnen warme Spalten in Gebäuden oder den Dachfirst zwischen Isolierung und Dachpfanne. Insekten erbeuten sie bevorzugt im Licht von Straßenlaternen.

Breitflügelfledermaus - Foto: Eckhard Grimmberger
Breitflügelfledermaus - Foto: Eckhard Grimmberger

Aussehen: Breitflügelfledermäusen haben eine hell- bis dunkelbraune Fellfarbe. Ihr Gesicht ist schwarzbraun bis schwarz, Ohren und Flughäute sind dunkel gefärbt. Ihren Namen verdanken die Fledermäuse den breiten, gerundeten Flügeln. Sie werden zwischen 14 und 35 Gramm schwer und erreichen Flügelspannweiten von 32 bis 38 Zentimetern. Damit gehören Breitflügelfledermäuse zu den größeren Arten.

Lebensraum: Die standorttreuen Fledermäuse sind häufig in Siedlungsgebieten anzutreffen. Dort gehen sie an Straßenlaternen, in Gärten und Parks sowie an Gewässern auf die Jagd. Sie sind in Europa, dem nördlichen Afrika sowie Teilen Asiens verbreitet.

Gefährdungsstatus:
Sachsen-Anhalt - gefährdet
deutschlandweit - gefährdet

Fransenfledermaus Myotis nattereri

Fransenfledermäuse verdanken ihren Namen den borstigen Haaren auf der Schwanzflughaut. Sie gehören in Magdeburg zu den Arten, die am häufigsten in Kellern überwintern.

Fransenfledermaus - Foto: Eckhard Grimmberger
Fransenfledermaus - Foto: Eckhard Grimmberger

Aussehen: Fransenfledermäuse haben langes, lockeres Fell, das auf der Rückenseite graubraun und der Bauchseite weiß gefärbt ist. Ihre Ohren sind schlank und durchschimmernd. Sie gehören zu den mittelgroßen heimischen Fledermäusen, erreichen eine Flügelspannweite zwischen 24 und 28 Zentimetern sowie ein Gewicht von 5 bis 12 Gramm.

Lebensraum: Als Haus- und Waldfledermäuse besiedeln diese Tiere sowohl Gebäude als auch Baumhöhlen. Auf die Jagd gehen Fransenfledermäuse in strukturreichen Landschaften mit vielen Gehölzen, dazu zählen Wälder, Gärten, Parks, Streuobstwiesen oder Alleen. Sie sind in ganz Europa verbreitet.

Gefährdungsstatus:
Sachsen-Anhalt - gefährdet
deutschlandweit - ungefährdet

Graues Langohr Plecotus austriacus

Graue Langohren haben sehr große Ohren, die im angelegten Zustand wie kleine Widderhörnchen aussehen. Sie sind eine typische Hausfledermaus und nutzen zur Aufzucht ihrer Jungen fast ausschließlich Quartiere an sowie in Gebäuden.

Graues Langohr- Foto: Eckhard Grimmberger
Graues Langohr- Foto: Eckhard Grimmberger

Aussehen: In ihrem Aussehen ähneln Graue Langohren den Braunen Langohren sehr stark. Sie haben große Ohren mit Querfalten und ein langes Fell, dieses ist jedoch grau gefärbt. Mit einer Flügelspannweite zwischen 25 und 29 Zentimetern sowie einem Gewicht von 5 bis 13 Gramm gehören Graue Langohren zu den mittelgroßen heimischen Fledermäusen.

Lebensraum: Kulturlandschaften sind der bevorzugte Lebensraum der Grauen Langohren. Als wärmeliebende Art kommen sie dabei hauptsächlich in Ebenen oder wärmeren Tälern vor. Zur Jagd gehen Graue Langohren auf Wiesen und Weiden, aber auch in Gärten, Parks sowie auf Streuobstwiesen. Dabei geben sie Ultraschallrufe sowohl durch den Mund als auch die Nase aus. Die standorttreuen Tiere sind bis auf den Norden in ganz Europa verbreitet.

Gefährdungsstatus:
Sachsen-Anhalt - vom Aussterben bedroht
deutschlandweit - vom Aussterben bedroht

Großer Abendsegler Nyctalus noctula

Große Abendsegler sind eine der größten Fledermausarten in Deutschland. Sie sind schnelle sowie ausdauernde Flieger und können auf der Jagd Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h erreichen.

Großer Abendsegler - Foto: Eckhard Grimmberger
Großer Abendsegler - Foto: Eckhard Grimmberger

Aussehen: Große Abendsegler haben ein kurzes, enganliegendes Fell, das über den ganzen Körper rostbraun glänzt. Sie gehören zu den größten heimischen Fledermäusen und erreichen Flügelspannweiten von 32 bis 40 Zentimetern sowie ein Gewicht zwischen 19 und 40 Gramm.

Lebensraum: Für die Jagd brauchen Große Abendsegler einen freien Luftraum und sind daher oft in großer Höhe unterwegs: Über dem Kronendach in Wäldern, über Brachflächen, Gewässern, aber auch über Gärten und Parks in Ortschaften. Das Verbreitungsgebiet der Großen Abendsegler erstreckt sich über weite Teile Europas sowie Asiens. Zwischen ihren Sommer- und Winterquartieren legen sie Wanderungen bis zu 1.600 km zurück.

Gefährdungsstatus:
Sachsen-Anhalt - stark gefährdet
deutschlandweit - Vorwarnliste

Große Bartfledermaus Myotis brandtii

Große Bartfledermäuse haben ein relativ langes, graubraunes Fell. Am Rücken von älteren Tieren weist an der Spitze einen goldenen Glanz auf. Bis 1970 galten Große und Kleine Bartfledermaus als eine Art.

Große Bartfledermaus - Foto: Eckhard Grimmberger
Große Bartfledermaus - Foto: Eckhard Grimmberger

Aussehen: Das lange Fell der Großen Bartfledermäuse ist an der Basis dunkel graubraun gefärbt, die Oberseite ist hellbraun und die Unterseite hellgrau. Vor allem ältere Tiere haben am Rücken einen goldenen Glanz. Anders als der Name vermuten lässt gehören die Tiere zu den kleinen heimischen Fledermäusen. Sie erreichen Flügelspannweiten zwischen 19 und 24 Zentimetern und ein Gewicht von 4 bis 9,5 Gramm.

Lebensraum: Große Bartfledermäuse mögen es feucht. Sie bewohnen hauptsächlich Au- oder Bruchwälder, Moore sowie Baumbestände in Gewässernähe und jagen gelegentlich auch in Gärten und Parks. Zwischen Sommer- und Winterquartier legen sie zum Teil große Strecken von mehr als 300 km zurück. Sie sind in Mitteleuropa sowie Teilen Asiens verbreitet.

Gefährdungsstatus:
Sachsen-Anhalt - gefährdet
deutschlandweit - ungefährdet

Großes Mausohr Myotis myotis

Große Mausohren sind unsere größte heimische Fledermausart. Über Generationen hinweg nutzen sie als Sommerquartiere zur Aufzucht ihrer Jungen die Dachböden in Kirchen, Schlössern oder anderen großen Gebäuden.

Großes Mausohr - Foto: Otto Schäfer
Großes Mausohr - Foto: Otto Schäfer

Aussehen: Das kurze Fell der großen Mausohren ist auf der Rückseite braungrau, auf der Unterseite weißgrau gefärbt. Ihre Schnauze ist kurz und breit, die Ohren lang und breit. Mit einer Flügelspannweite zwischen 35 und 43 Zentimetern sowie einem Gewicht von 20 bis 40 Gramm sind sie die größte europäische Fledermausart.

Lebensraum: Wegen ihrer Wochenstuben in großen Dachböden gelten Große Mausohren als typische „Kirchenfledermaus“. Auf die Jagd gehen sie in offenen Wäldern, Gärten und Parks mit geringem Unterwuchs sowie Wiesen und Weiden. Dabei hören sie auf das Rascheln ihrer Beutetiere – bevorzugt große Käfer – im Laub, die dann vom Boden abgesammelt werden. Große Mausohren sind in ganz Europa verbreitet.

Gefährdungsstatus:
Sachsen-Anhalt - stark gefährdet
deutschlandweit - ungefährdet

Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus

Kleine Bartfledermäuse nutzen für ihre Wochenstuben gerne passende Ritzen und Spalten im Mauerwerk oder enganliegende Fensterläden. Bis 1970 galten die Kleine und Große Bartfledermaus als eine Art.

Kleine Bartfledermaus - Foto: Dietmar Nill
Kleine Bartfledermaus - Foto: Dietmar Nill

Aussehen: Kleine Bartfledermäuse haben ein krauses, nussbraun bis graubraun gefärbtes Oberfell und eine graue Unterseite. Im Gegensatz zur Großen Bartfledermaus fehlt dem Fell der goldene Glanz. Mit einer Flügelspannweite von 19 bis 22 Zentimeter und einem Gewicht zwischen 4 und 8 Gramm gehören sie zu den kleinen heimischen Fledermäusen.

Lebensraum: Als typische Siedlungsfledermaus kommen Kleine Bartfledermäuse häufig in Dörfern und Städten vor. Dort jagen sie in Gärten, Parks oder in der Nähe von Gewässern. Sie fühlen sich aber auch in Wäldern sowie offenen Wiesenlandschaften wohl. In Europa sind Kleine Bartfledermäuse weit verbreitet.

Gefährdungsstatus:
Sachsen-Anhalt - stark gefährdet
deutschlandweit - ungefährdet

Mopsfledermaus Barbastella barbastellus

Mopsfledermäuse sind aufgrund ihrer mopsartigen Schnauze und den über der Nase zusammengewachsenen Ohren unverwechselbar. Ihre Nahrung besteht fast ausschließlich aus kleinen Schmetterlingen.

Mopsfledermaus - Foto: Eckhard Grimmberger
Mopsfledermaus - Foto: Eckhard Grimmberger

Aussehen: Ihren Namen haben diese Fledermäuse von der mopsartigen Schnauze, ihre Ohren sind breit und an der Basis zusammengewachsen. Das Fell der Mopsfledermäuse ist schwarzbraun gefärbt, mit hellen Haarspitzen am Rücken. Ihre Flügelspannweite beträgt 26 bis 29 Zentimeter und ihr Gewicht 6 bis 13 Gramm, damit gehören sie zu den mittelgroßen heimischen Fledermäusen.

Lebensraum: Mopsfledermäuse sind Waldfledermäuse und fühlen sich daher in naturnahen, strukturreichen Wäldern besonders wohl. In baumreichen Parks oder Gärten ist sie ebenfalls anzutreffen. Mopsfledermäuse sind in Europa verbreitet.

Gefährdungsstatus:
Sachsen-Anhalt - stark gefährdet
deutschlandweit - stark gefährdet

Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus

Mückenfledermäuse sind die kleinsten Fledermäuse in Deutschland. Von ihrer Schwesternart, den Zwergfledermäusen, sind sie nur durch den höheren Ultraschallruf zu unterscheiden. Erst seit Mitte der 1990-er Jahre gelten sie als eigene Art.

Mückenfledermaus mit Jungen - Foto: Dietmar Nill
Mückenfledermaus mit Jungen - Foto: Dietmar Nill

Aussehen: Mückenfledermäuse haben ein dunkel- bis mittelbraunes Fell, dunkle Flughäute und eine kurze, helle Schnauze. Man kann sie leicht mit Zwergfledermäusen verwechseln. Sie sind die kleinste Fledermausart in Europa, haben eine Flügelspannweite von 18 bis 24 Zentimetern und wiegen nur 3,5 bis 8 Gramm.

Lebensraum: Häufig sind Mückenfledermäuse in gewässernahen Lebensräumen anzutreffen. In naturnahen, kleinräumig gegliederten, feuchten Landschaften fühlen sie sich besonders wohl. Sie kommen aber auch in Siedlungsbereichen, entlang von Parks oder Gärten vor. Ihr Verbreitungsgebiet ist noch nicht vollständig bekannt, die Mückenfledermaus wurde aber schon in vielen Ländern Europas nachgewiesen.

Gefährdungsstatus:
Sachsen-Anhalt - gefährdet
deutschlandweit - ungefährdet

Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii

Die kleinen Rauhautfledermäuse sind Rekordhalter im Langstreckenzug. Zwischen ihren Sommer- und Winterquartieren können sie Strecken von mehr als 1.500 km zurücklegen.

Rauhautfledermaus - Foto: Dietmar Nill
Rauhautfledermaus - Foto: Dietmar Nill

Aussehen: Rauhautfledermäuse haben eine rot- bis kastanienbraune Oberseite sowie ein hellbraunes Bauchfell. Ihre Ohren sind kurz und abgerundet, der fünfte Finger ist im Unterschied zu Mücken- und Zwergfledermäusen verlängert. Mit einer Flügelspannweite zwischen 23 und 25 Zentimetern sowie einem Gewicht von 6 bis 15 Gramm gehören sie zu den kleinen heimischen Fledermäusen.

Lebensraum: Die bevorzugten Jagdgebiete von Rauhautfledermäusen sind Wälder und Landschaften mit einer vielfältigen Gehölzstruktur. Besonders häufig sind sie in der Nähe von Gewässern anzutreffen, im Siedlungsbereich jagen sie entlang von Parks oder Gärten und unter Straßenlaternen. Die Sommerquartiere der Rauhautfledermäuse liegen in Nord- und Osteuropa, im Winter ziehen sie nach Mittel- und Südeuropa.

Gefährdungsstatus:
Sachsen-Anhalt - stark gefährdet
deutschlandweit - ungefährdet

Wasserfledermaus Myotis daubentonii

Wasserfledermäuse jagen über stillen Gewässern sowie langsam fließenden Flüssen und Bächen. Dabei können sie ihre Schwanzflughaut wie einen Kescher benutzen.

Wasserfledermaus auf der Jagd - Foto: Dietmar Nill
Wasserfledermaus auf der Jagd - Foto: Dietmar Nill

Aussehen: Besonders charakteristisch für Wasserfledermäuse sind ihre großen Füße, mit denen sie Beutetiere von der Wasseroberfläche greifen können. Ihr Fell ist mittel- bis dunkelbraun, die Ohren sind klein. Mit einer Flügelspannweite von 24 bis 27,5 Zentimetern sowie einem Gewicht zwischen 7 und 15 Gramm zählen sie zu den kleinen bis mittelgroßen heimischen Fledermäusen.

Lebensraum: Wasserfledermäuse jagen über stillen und langsam fließenden Gewässern wie Teichen, Seen, Flüssen, Bächen oder Auen. Ihr bevorzugter Lebensraum sind daher Wälder, Gärten oder Parks in Gewässernähe. Sie sind in den gemäßigten Klimazonen Europas sowie Asiens verbreitet.

Gefährdungsstatus:
Sachsen-Anhalt - gefährdet
deutschlandweit - ungefährdet

Zweifarbfledermaus Vespertilio murinus

Charakteristisch für Zweifarbfledermäuse ist ihr zweifarbiges Rückenfell. Als ursprüngliche „Felsenfledermäuse“ bewohnen sie gerne Spalten und Verstecke an Gebäuden.

Zweifarbfledermaus im Flug - Foto: Dietmar Nill
Zweifarbfledermaus im Flug - Foto: Dietmar Nill

Aussehen: Das Rückenfell der Zweifarbfledermäuse ist zweifarbig: die Haarbasis ist schwarz gefärbt, die Spitzen schimmern silberweiß. Die Unterseite ist weißgrau, Gesicht, Ohren und Flughäute sind schwarz. Als einzige europäische Fledermausart haben Zweifarbfledermäuse vier Milchzitzen. Sie erreichen Flügelspannweiten zwischen 27 und 33 Zentimetern sowie ein Gewicht von 12 bis 23 Gramm, womit sie zu den mittelgroßen heimischen Fledermäusen gehören.

Lebensraum: Zweifarbfledermäuse bewohnen hauptsächlich passende Spalten und Nischen in Gebäuden. Sie jagen gerne in der Nähe von stillen Gewässern sowie deren Uferzonen, über offenen Landschaften oder in Siedlungsgebieten. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Mitteleuropa bis Zentralasien. Zweifarbfledermäuse sind eine wandernde Art und legen Strecken von etwa 900 km zurück.

Gefährdungsstatus:
Sachsen-Anhalt - Daten unzureichend
deutschlandweit - Daten unzureichend

Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus

Zwergfledermäuse sind sehr anpassungsfähig und bewohnen viele unterschiedliche Lebensräume. In Magdeburg gehören sie zu den am häufigsten an Gebäuden nachgewiesenen Arten.

Zwergfledermaus - Foto: Eckhard Grimmberger
Zwergfledermaus - Foto: Eckhard Grimmberger

Aussehen: Zwergfledermäuse sind eine der kleinsten Fledermausarten in Deutschland. Sie haben rotbraunes bis dunkelbraunes Fell, die Ohren sind dreieckig und oben abgerundet. Man kann sie leicht mit der Mückenfledermaus verwechseln. Mit einer Flügelspannweite von 18 bis 24 Zentimetern sowie einem Gewicht zwischen 3,5 und 8 Gramm gehört sie zu den kleinen heimischen Fledermäusen.

Lebensraum: Als anpassungsfähige Art besiedeln Zwergfledermäuse eine Vielzahl von Lebensräumen: Laub- und Mischwälder, Waldränder, Wiesen, Weiden, Hecken, Gewässer, Streuobstbestände. Da sie ihre Quartiere bevorzugt an Gebäuden suchen, kommen sie hauptsächlich in der Nähe menschlicher Siedlungen vor. Von Nordwestafrika über große Teile Europas und Asiens sind die Tiere weit verbreitet.

Gefährdungsstatus:
Sachsen-Anhalt - gefährdet
deutschlandweit - ungefährdet

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